Einführung

 
 
 
 
 

Wie ich oft feststellen musste, werden Coprinus-Arten bzw. Tintlinge von vielen Hobby-Mykologen oft wie Aussätzige behandelt,
 
1.) weil diese Pilze oft sehr schnell zerfließen und die dabei entstehende unappetitliche schwarze Restbrühe wohl keinen Anreiz mehr für Untersuchungen bietet.
 
2.) weil viele dieser Coprinus-Arten wachsen auf Dung, Stallmist und anderen geruchsintensiven Standorten wachsen und die eventuellen Interessenten von der Beschäftigung und Bestimmung dieser Spezies abhalten.
 
3.) Weil die Bestimmung vielen sehr kompliziert erscheint. Wer sich jedoch einmal intensiver damit beschäftigt hat, wird feststellen, dass Coprinus-Arten dankbare Studienobjekte sind, die sich meist relativ einfach untersuchen und auch bestimmen lassen. Bis auf einige Ausnahmen, deren Arten sich auch makroskopisch bestimmen lassen, müssen bestimmte Regeln jedoch eingehalten werden. Schon am Fundort sollte (am besten bei jungen Frk.) mittels Lupe die Beschaffenheit der Hutoberfläche untersucht und notiert werden. Auch für die weiteren Untersuchungen der Mikromerkmale sind junge, fast noch geschlossene Frk. unbedingt erforderlich. Bei aufgeschirmten Frk. kann je nach Art oder Witterungsverhältnissen die Auflöseerscheinung (Autolyse) bis zur mikroskopischen Untersuchung soweit fortgeschritten sein, dass gerade die Zellen, welche man zur Bestimmung oder Dokumentation braucht, schon kollabiert und nicht mehr nachzuweisen sind. Dagegen sollten Sporenmerkmale nur von natürlich ausgereiften Frk. notiert werden, da sonst Größe, Form, Farbe und  Poruslage falsche Werte ergeben.