Wie finde ich Pleurozystiden?
Ich legte mir zuerst ein mal kleinere Pilzchen z.B. Coprinus miser oder C. leiocephalus, komplett oder Teile davon mit der Hutoberfläche auf den Objektträger. Nun konnte ich an den nach oben stehenden Lamellen mit dem Zehner-Objektiv die Tiefenschärfe herauf- und herunter- fahren und dabei sehr gut die deutlich abstehenden bzw. herausragenden Pleurozystiden erkennen. Dies ging aber nur mit Frk., deren Lamellenbreite ein bestimmtes Maß nicht überschritten, da sonst das Objektiv auf den Frk. aufsetzte.
Bei Frk. mit breiteren Lamellen ging dies so nicht mehr und ich machte es dann folgendermaßen:
Mit einer Rasierklinge schnitt ich 2-4 Lamellen in zusammenhängender Formation aus dem Frk. heraus.
Danach legte ich diese flach mit einer Lamellenfläche auf den Objektträger etc. und schnitt mir von oben her kurze, ca 1 mm breite Stücke ab, die wieder in Hochkantposition gebracht, nun genau so beobachtet werden konnten wie gehabt.
Dieses Verfahren stellte sich als sehr nützlich und positiv heraus, weil man so mit einem Blick Pleurozystiden feststellen konnte, die andere manchmal erst in zeitraubender Kleinarbeit oder gar nicht finden konnten. Da aber wohl kein System vollkommen ist, so hat auch dieses seine Nachteile.
1.)
Alle Zystiden, die nicht über die Basidien bzw. Sporen hinausragen, lassen sich so nicht feststellen.
2.)
Die Form der Zystiden ändert sich bei Flüssigkeit unter dem Deckglas im Quetschpräparat. Auch können
Wassertropfen, die gern an der Zystidenspitze sitzen, kopfige Zystiden vortäuschen. Meine Methode, Pleurozystiden festzustellen, dient also
lediglich in erter Linie dazu, ein schnelles Auffinden zu ermöglichen. Auch sieht man so die 2- oder 4-sporigen Basidien etc., was bei Arten,
die im Quetschpräparat sehr schnell kollabieren, von Vorteil ist. Bei der Betrachtung von Huthaut, Velum etc. ist diese Vorgehensweise
ohne Deckglas gleichfalls sehr zu empfehlen, ehe man dann nach bewährter Methode vorgeht.