Coprinopsis martinii
(P.D. Orton) Redhead, Vilgalys & Moncalvo
, in Redhead, Vilgalys, Moncalvo, Johnson & Hopple, Taxon 50(1): 229 (2001)

= Coprinus martinii

Home
zurück
 
 
 
 

Cheilozystiden                                                            

                                                                           Pleurozystiden

 

                                                  Stielbekleidung  = Caulozystiden

Gefunden: am 12.05.2012 in MTB 4702/2 Brüggen (Depot) an Binse (Juncus)
     von K.Wehr und H.Bender
 

Erstfund für NRW

Hut: jung schlank-eiförmig, 12 – 20 mm hoch / 5 – 10 mm breit,
    ausgebreitet radial einreißend und bis 30 mm breit, grau,
    vollständig von weißem, mehlig- körnigem,
    im Zentrum braunem Velum bedeckt
Lamellen: frei, grau mit weißer Schneide,
    dann schwärzend und zerfließend
Stiel:  25 - 70 x 1 - 2 mm, zylindrisch, weiß, auf ganzer Länge bereift
Geruch: schwach, unspezifisch
Sporen: ellipsoid, 10,8 - 12,1 - 13,3 x 6,7 - 7,5 - 8,5(8,8) µm, 
   Q = 1,3 – 1,9
   Einzelsporen (von 2sp Basidien?) bis 16,5 µm lang,
Perispor meist eng anliegend
Porus: zentral
Basidien: 4 -sporig, selten 2 -sporig, 20 - 34 x 8,5 – 10,5
Pseudoparaphysen 3-6
Cheilozystiden: rundlich, oval- elliptisch bis zylindrisch
   50 - 100 x 27 - 47 µm, dazwischen verschieden gestaltete Hyphen
   mit Ausstülpungen
Pleurozystiden: zylindrisch, 90 - 160 x 30 - 55 µm
Hutvelum: rundlich bis birnenförmig, noppig, 17 - 45µm, dazwischen mit
   zylindrischen Bindehyphen und verschieden gestaltete unregelmäßige
   Endzellen mit Auswüchsen mit Ausstülpungen,
Huthaut: langgestreckte zylindrischen Zellen bis 15 µm breit
Stielhyphen: bis 20µm breit,
Stielbekleidung aus verschieden gestalteten Endzellen
   mit noppigen Ausstülpungen
Schnallen vorhanden

 

Dieser Fund gehört in die Sektion Narcotici    
    = Hutvelum rundlich, warzig bis noppig, Sporen meist mit Perispor
Die Arten auf Dung und mistigen Abfällen scheiden aus,
     auch weil die Merkmale nicht zutreffen.
Also muß er der Artengruppe, welche auf Erde, in Graslandschaft
      oder an/auf Holz wachsen zu zuordnen sein.
Die Arten C.cinereofloccosus, C.semitalis, C.narcoticus,
     C.tuberosus, und C.laanii haben unter anderem wesentlich schlankere
     meist projektilförmige Sporen mit deutlichem Perispor.
     C.radicans hat eine wurzelnde Stielbasis.
Somit kommen nur C.martinii und C.saccharomyces in die engere Wahl.

C.saccharomyces riecht nach Hefe!
      hat 2-sporige Basidien und größere Sporen bis 20µm,

Bei C.martinii bestehen die Zellen der Stielbekleidung
     aus verschieden gestalteten Elementen mit noppigen Auswüchsen.
Da in der Literatur bei C.saccharomyces unterschiedliche Sporengrößen
     angegeben werden, scheint es nicht ausgeschlossen,
     daß C.martinii auch komplett als 2-sp. Form auftritt,
Ob bei C.saccharomyces die gleiche Stielbekleidung zutrifft,
     sollte deshalb in Zukunft besonders beobachtet und notiert werden
     weil hierzu noch keinerlei Angaben vorliegen!